Vom Alltagstrott zum Abenteuer
- Felix Würsten & Judith Fahrni
- 21. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Den Kosmos eines anderen Menschen zu entdecken ist ein Abenteuer. Das aufregende Kribbeln beim Aufeinandertreffen, der Kick, diesen unbekannten Körper zu erforschen – frisch verliebt zu sein fühlt sich meist sehr lebendig an, ein Gefühl, ganz «Feuer und Flamme» zu sein für den anderen. Wie schade ist es doch, lässt sich dieser Zustand nicht einfangen! Oder lässt er sich vielleicht doch wieder beleben?
Wenn die Leidenschaft kühler wird
In vielen längeren Partnerschaften kühlen Lust, Leidenschaft und Liebe mit der Zeit ab. Die Routine des Alltags macht sich breit, wir kennen das Gegenüber immer besser, schon fast auswendig. Und auch wir zeigen unser Alltagsgesicht immer öfters von der weniger attraktiven Seite. Wir halten die Liebe und das Begehren der anderen Person einfach für gegeben, nur weil sie oder er früher einmal «Ja» gesagt hat zu uns.

Loslassen und Wiederfinden
Liebe und Erotik leben von Lebendigkeit, vom Wandel, vom Immer-wieder-loslassen-Können, vom Immer-wieder-neu-aufeinander-Zugehen. Wir können nicht erwarten, dass es jemals «wieder so wird wie früher» – es wird eben anders.
Lebendige Beziehung bedeutet also Mit-Fliessen im wiederkehrenden Zyklus zwischen Entstehen und Vergehen.
Dazu müssen wir die Vorstellung, wie es sein sollte, immer wieder loslassen, und offen sein, die Partnerin oder den Partner neu und anders zu entdecken.
Die Distanz überwinden
Klar: Das gelingt nicht immer gleich gut. In jeder Beziehung gibt es Phasen, wo man sich gerade nicht so nah ist und Sexualität nicht oberste Priorität hat, weil andere Lebensthemen sich in den Vordergrund drängen.
So passiert es leicht, dass man sich plötzlich zu weit voneinander entfernt hat. Man schätzt zwar das Gegenüber als Lebensgefährtin und Begleiter im Alltag, aber die emotionale Verbindung und die sexuelle Anziehung ist irgendwie auf der Strecke geblieben. Vielleicht gibt es auch Verletzungen, die aus dieser Entfremdung entstehen, oder die unterschiedlichen Vorstellungen und Bedürfnisse wurden im Laufe der Zeit zu regelrechten «Tretminen». Das scheint es doch besser zu sein, eine Annäherung tunlichst zu vermeiden…
Beziehungsklärung hilft
Manchmal kommen Paare an den Punkt, wo sie nicht mehr genau wissen, ob sie sich als Liebes-Paar nicht besser loslassen sollten. Spätestens dann ist eine Beziehungsklärung angesagt. Doch diese braucht nicht nur Zeit, sondern sie erfordert auch Mut und kann schmerzvoll sein. Darin gut begleitet zu sein, ist sehr hilfreich.
In unserer Beratung können sich Paare mit ihrem Beziehungsweg und mit ihrer sexuellen Geschichte auseinandersetzen und gemeinsame Visionen für die Zukunft entwickeln. Manchmal ist es dazu wichtig, mit «Altlasten» aufzuräumen, um befreiter weiterzugehen. Manchmal hilft das Moderieren einer neutralen Fachperson, um aus der (sexuellen) Sprachlosigkeit herauszufinden oder aus negativen Konfliktzirkeln auszusteigen.
Ein neues Gefühl von Nähe und Verbindung
Immer wieder erleben Paare durch diese Auseinandersetzung, dass sich beide plötzlich wieder gehört und verstanden fühlen, dass es ihnen gelingt, das andere Erleben des Gegenübers besser zu verstehen. Verloren geglaubte Ressourcen werden wiederbelebt, vermisste Nähe wird wieder möglich.
Manche stellen dabei fest, dass nicht das Auseinanderleben, sondern ein Zuviel an Nähe die Erotik erstickt. Dann braucht es wieder mehr Raum für Eigenes.
Paartherapie gibt Klarheit
Eine erfolgreiche Paartherapie gibt Klarheit: Wo braucht es eine Neu-Ausrichtung. Wie gelingt die Wieder-Annäherung. Und wo braucht es vielleicht ein respektvolles Loslassen.
Steht ihr in eurer Beziehung an einem solchen oder ähnlichen Punkt? Dann unterstützen wir euch gerne bei der Klärung, was eurer Beziehung jetzt gut tun würde.
Oder findet ihr in einem unserer Wochenendseminare aus der Reihe «Mutig Lieben» wieder neue Inspirationen? Dann meldet euch am besten jetzt gleich an!
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