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Felix Würsten & Judith Fahrni

Mach deinen Körper zu deinem Freund

Aktualisiert: 24. Okt. 2023

Es ist paradox: Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich die Menschen scheinbar permanent um ihren Körper kümmern. Wir trimmen unsere Bodies mit ausgeklügelten Maschinen zu Höchstleistungen; wir wählen unsere Nahrungsmittel sorgfältig aus, damit unser Stoffwechsel nicht aus dem Lot gerät; wir besorgen uns Kosmetika und Zusatzstoffe, damit wir möglichst lange jung und frisch bleiben; und wenn alles nichts mehr hilft, legen wir uns unters Messer, damit wir dem Ideal des perfekten Körpers noch etwas näher kommen.



Dass wir zu unserem Körper Sorge tragen, dagegen ist per se nichts einzuwenden. Es lohnt sich, Sport zu treiben, gesund zu essen und sich Gutes zu gönnen. Aber ist es nicht erstaunlich, wie viele Menschen trotzdem einen schlechten Kontakt zu ihrem eigenen Körper haben? Es scheint, dass viele ihren Körper einseitig als Werkzeug sehen, das ihnen im Alltag helfen soll, die gesteckten Ziele zu erreichen.

Die Beziehung zu unserem Körper ist nicht so einseitig, wie viele denken.

Doch mit dieser einseitigen Sichtweise verpassen sie vieles. Denn wenn wir den Kontakt zu unserem Körper pflegen wie zu einem guten Freund, finden wir auch Zugang zu wichtigen Aspekten unserer Persönlichkeit, die für unser Wohlbefinden genauso wichtig sind wie die Fitness. Wir fühlen uns wohler «in unserer Haut», wir sind mehr bei uns und nehmen unsere Gefühle besser wahr. Und wenn wir vermehrt auf unsere Körpersignale achten, können wir auch besser unsere Bedürfnisse und Grenzen wahrnehmen.

Hinweis auf Prozessbleitung

Nicht zuletzt verschafft uns unser Körper auch einen Zugang zu den unbewussten, verdrängten oder abgespaltenen Anteilen, die wir mit unserem Denken nicht wahrnehmen können oder wollen. Unmerkliche Bewegungen, unerwartete Körperempfindungen oder veränderte Haltungen sind beispielsweise Zeichen, auf die wir sorgfältig achten sollten, denn sie können uns – gerade weil sie nicht willentlich geschehen – auf die richtige Spur führen.


Körperliche Erfahrung als Türöffner

Dieses wertvolle «Körperwissen» nutzen wir beide deshalb gezielt in unserer Arbeit – nicht nur in unseren Seminaren und Tanz-Meditationen, sondern auch im Einzelsetting oder in der Arbeit mit Paaren. Die konkrete körperliche Erfahrung öffnet die Türe zu neuen Erkenntnissen und zeigt häufig auch den Weg zu neuen Lösungen, gerade wenn wir mit dem Denken in einer Sackgasse gelandet sind oder nicht wissen, wie wir uns entscheiden sollen.


Unsere Erfahrung zeigt: Wenn du auf deinen Körper und seine Signale achtest, kann dich das in deinem Leben weiterbringen. Es lohnt sich also, dich mit deinem Körper anzufreunden.


Wie das konkret geht, zeigen wir dir in diesem Beitrag.

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